Offener Brief der Vorsitzenden der SPD-Frauen im Landkreis, Anette Sorg, anlässlich des Frauentags 2007

Veröffentlicht am 09.03.2007 in Pressemitteilungen

Liebe Frauen,

Elfriede Eilers, die erste Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen hat vor mehr als 30 Jahren gesagt: "Die AsF ist angetreten, sich selbst überflüssig zu machen".
Davon sind wir noch meilenweit entfernt...

Obwohl Frauen seit 1919 das Wahlrecht haben und (nachweislich) rund 50 % der Bevölkerung ausmachen, blieb der Anteil der Frauen im Bundestag bis in die 80er-Jahre unter 10 %. Erst durch die Einführung einer Frauenquote (die Grünen waren hier 1979 Vorreiter, die SPD folgte 1988 und die CDU erst im Jahre 1996) verbesserte sich langsam dieses katastrophale Bild.

1961 gab es zum ersten Mal eine Ministerin in der Bundesrepublik: Elisabeth Schwarzhaupt.
Die erste und bisher auch einzige Ministerpräsidentin war Heide Simonis.
Es gab noch keine Bundespräsidentin (nur Kandidatinnen) und keine Bundesratspräsidentin.
Als Bundestagspräsidentinnen durften schon zwei Frauen ihr Glück versuchen: Annemarie Renger und Rita Süssmuth.
Präsidentin des in KA ansässigen Bundesverfassungsgerichtes war über mehrere Jahre Jutta Limbach und schließlich haben wir seit den letzten Wahlen eine Bundeskanzlerin.
In den Länderparlamenten sind Frauen weiter deutlich unterrepräsentiert und Ba-Wü bildet mit einem Frauenanteil von 22,6 % das Schlusslicht.
Fühlen Sie sich gut vertreten, liebe Frauen?
Um herauszufinden, dass auch in Gemeinderäten, Stadt- und Kreisräten Frauen unterdurchschnittlich vorhanden sind, empfiehlt es sich, die Rätinnen Ihrer Gemeinde zu addieren. Ich verspreche Ihnen, dass Ihnen dabei keine mathematischen Höchstleistungen abverlangt werden.
Ich möchte Sie heute ein wenig sensibilisieren: Wählen Sie bei den nächsten Wahlen Frauen. Nicht, weil sie Frauen sind, sondern weil sie von deren Ideen, Engagement und Auftreten begeistert sind – hoffentlich!

Oder noch besser: werden Sie selbst kommunalpolitisch aktiv. Sie lassen sich doch auch als Elternbeirätin in Kindergarten oder Schule oder als Kirchengemeinderätin aufstellen. Warum also nicht auch in der Gemeinde, in der Sie mit oder ohne Familie ein möglichst angenehmes Leben führen möchten?

Ich behaupte nicht, dass Frauen grundsätzlich die besseren Menschen oder Politikerinnen wären, aber Frauen sind anders.
Und dieses Anderssein ist eine Bereicherung: in der Familie, im Arbeitsleben und ganz besonders auch in einer immer noch männerdominierten Politik.
Im Juli bekommt der Landkreis eine neue Führung .
Eine kompetente Regierungspräsidentin – Gerlinde Hämmerle - hatten wir ja schon.
Wie wäre es jetzt mit einer kompetenten Landrätin?

Louise Otto-Peters, eine Vorkämpferin der Frauenbewegung, hat 1843 in einem aufsehenerregenden Leserinnenbrief geschrieben:

Die Teilnahme der Frauen an den Interessen des Staates ist nicht ein Recht, sondern eine Pflicht.

Das hat sie geschrieben, lange bevor Frauen Mitglieder in Vereinen und Parteien werden durften und lange bevor wir das Wahlrecht erkämpft hatten.

Liebe Frauen, was Louise Otto-Peters zu einer Zeit gesagt hat, als "Partizipation" nicht nur ein Fremdwort war, sondern schlicht und ergreifend nicht möglich war, muss in einem noch viel größeren Ausmaße heute gelten, wo wir –wenn wir nur wollen- alle Möglichkeiten des Einmischens haben!

Anette Sorg

 
 

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