„Bis auf die neuerdings fehlenden Drogeriemärkte haben wir in Pfinztal eine gute Grundversorgung“, stellte GR Elsenbusch gleich zu Beginn ihres Vortrags anhand einer langen Angebotsliste fest. In allen 4 Ortschaften sind sehr gute Bäcker und Metzger und zahlreiche andere Geschäfte und viele Handwerker vertreten. Wir haben außerdem drei Einkaufszentren, wobei allerdings nur Piston/Aldi in Berghausen zentral gelegen ist. Außerdem verfügt jeder Ortsteil über eine Allgemeinpraxis, Zahnärzte und andere medizinische und paramedizinische Anbieter.
Natürlich ist dieses Angebot nicht mit einer städtischen Versorgung zu vergleichen. So hat auch ein vom Gemeinderat in Auftrag gegebenes Einzelhandelsgutachten festgestellt, dass in Pfinztal zwar eine Kaufkraft von fast 100 Mio. Euro vorhanden ist, davon aber jährlich nur 46 Mio. in Pfinztal bleiben. Die Hälfte dieses Betrags wird allein für Nahrungsmittel ausgegeben. Wie können wir es erreichen, dass mehr Geld in Pfinztal verbleibt? Auf diese Frage fand die Runde der Zuhörer gleich mehrere Antworten: am Naheliegendsten ist es, mehr in den heimischen Geschäften einzukaufen. Da lohnt es sich die Werbung im Amtsblatt aufmerksam zu lesen. Man wird schnell feststellen, dass unsere Geschäfte auch nicht teurer sind, als die Karlsruher Läden, wenn man das Benzin oder Bahnticket und die Fahrzeit dazu rechnet. Nächster Vorschlag: das Angebot attraktiver machen, mehr Läden, neue Drogeriemärkte. Das liegt aber nicht in der Hand der Gemeinde, denn diese besitzt keine geeigneten Grundstücke. Die sind allesamt in privater Hand. Erst wenn konkrete Bauanträge vorliegen, kann das Gremium eingreifen. Wie z.B. in der Jöhlinger Straße am Ortsausgang Richtung Jöhlingen. Dort wurde mit großer Mehrheit ein geplanter großer Verbrauchermarkt mit Discounter abgelehnt, um die beiden zentralen Märkte an der Wöschbacherstraße nicht zu schwächen. Gleichzeitig wurde einem der dort angrenzenden Grundstückseigentümer Baurecht eingeräumt, um z.B. einen Drogeriemarkt anzusiedeln. Wenn sich dann aber nichts tut, hat der Gemeinderat leider keine Handhabe. Auch vom Verbrauchermarkt in den Salzwiesen zwischen Söllingen und Berghausen liegen Ausbauwünsche vor. Dem widerspricht allerdings der Regionalverband, der den ausgewiesenen Grünzug an dieser Stelle schützen möchte. Auch in diesem Fall kann der Gemeinderat leider nicht einfach den Ausbauwünschen nachkommen, sondern muss mit der übergeordneten Instanz verhandeln. Oberste Maxime muss in jedem Fall sein: unsere Nahversorgung zu erhalten und zu stärken. Positiv wurde auch die Arbeit des Gewerbevereins gesehen, in dem viele Händler und Handwerker vertreten sind, die gemeinsam durch Werbung und Aktionen auf sich aufmerksam machen. Umso unverständlicher, dass sich nun eine Interessengemeinschaft mit genau den gleichen Zielen gegründet hat. Anstatt Kräfte zu bündeln, wird hier gespalten, so der einhellige Tenor der Anwesenden. Fazit der Fraktionsvorsitzenden nach angeregter Diskussion: „Noch haben wir ein gutes Angebot. Wir sollten aber alle dazu beitragen, dass es so bleibt und möglichst umfassend in unseren Orten einkaufen, statt in die Stadt zu fahren“.