Zum Emissionsbericht 2023 des Zementwerks

Wie jedes Jahr möchten wir als SPD-Fraktion bei der Vorstellung des Emissionsberichts des Zementwerks die Gelegenheit nutzen, die Problematiken zum Werk zu thematisieren und kritische Fragen und Forderungen an das Zementwerk zu stellen. Dieses Jahr haben wir drei Themen im Fokus, nämlich Lärm, Wasser und neue Abbaugebiete.

Lärm:

Der Betrieb des Ofens verursacht 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche einen Lärm, der je nach Windrichtung in ganz Wössingen zu hören ist. Es häufen sich bei uns die Beschwerden, viele Einwohner sind vor allem in der Nachtruhe gestört. Beim Lärm handelt es sich um eine Emission, die mindestens die Lebensqualität beeinträchtigt, im schlimmsten Fall sogar zu Gesundheitsschäden führen kann. Auch wenn möglicherweise das Werk nachweisen kann, dass die Lärmwerte zu einem großen Teil eingehalten werden, so müssen Sie, Herr Schenk und Herr Heimburg, als Verantwortliche doch erkennen, dass es sich bei Lärm um einen subjektiven Eindruck handelt, den jeder anders beurteilt. Die vielen Beschwerden zeigen uns, dass im Ort nicht nur wenige Mitbürger betroffen sind.

Daher ist uns ein partnerschaftliches Zusammenwirken mit dem Zementwerk zur Reduzierung des Lärms sehr wichtig. Wir sind der Überzeugung, dass eine längerfristige Messung an mehreren unterschiedlichen Standorten und über mehrere Wochen und zu allen Tages- und Nachtzeiten hinweg dem Werk Aufschluss darüber geben kann, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um die Lärmquellen zu mindern. Es wäre wünschenswert, wenn die Ergebnisse gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung partnerschaftlich aufgearbeitet werden könnten.

Wasser:

Es ist unbestritten, dass das Zementwerk zur Kühlung beim Verbrennungsprozess viele Hektoliter Wasser dem Grundwasser Walzbachtals entzieht. Das Werk verbraucht allein 20 % der gesamten geförderten Wassermenge Walzbachtals.

Es ist auch kein neuer Sachverhalt, dass die Gemeinde langfristig weitere Wasservorkommen erschließen muss, um dauerhaft die Wasserversorgung aufrechterhalten zu können.

Bei unserer Gemeinderatstätigkeit haben wir erfahren, dass man sich das Grundwasser als riesige Badewanne unter dem Ort vorstellen kann.  Sowohl das Trinkwasser, das die Gemeinde fördert, als auch das Wasser für das Werk werden sicherlich dem gleichen Grundwassersee entnommen. Die Entnahme des Wassers durch das Werk hat also massive Auswirkungen auf unsere Brunnen und unsere Trinkwasserversorgung! Es kann unseres Erachtens nicht sein, dass sich die Gemeinde um teure zukünftige Wasservorräte bemühen muss, während das Werk unseren gemeinsamen Wasservorrat im Boden anzapft.

Daher fordern wir das Zementwerk auf, dringend Maßnahmen zu planen und dann entsprechend umzusetzen, um Wasser zu sparen beziehungsweise zurückzugewinnen. Wir erwarten auch, dass das Werk einen angemessenen finanziellen Beitrag an den Kosten für die Erschließung von Frischwasser leistet, da es in nicht unerheblichem Maße an der Verknappung des Trinkwassers in Walzbachtal beteiligt ist.

Bei der Vorstellung des Emissionsberichts im Jahr 2022 haben Sie, Herr Schenk und Herr Heimburg, auf unsere Frage mitgeteilt, dass das Werk am Thema Wasser arbeitet und sie offen für eine Beteiligung an den Wasser-Erkundungsbohrungen der Gemeinde seien. Gibt es hier neue Erkenntnisse?

Neues Abbaugebiet:

Die SPD-Fraktion ist nicht grundsätzlich dagegen, dass das Werk neue Abbaugebiete erschließt. Auch die Region braucht Zement, und es ist wenig nachhaltig, diesen von weit her liefern zu lassen. Allerdings bitten wir das Werk, hier sorgsam mit der Wahl eines neuen Abbaugebietes vorzugehen und das immer in Zusammenarbeit mit der Gemeinde zu tun.

In unmittelbarer Umgebung von Walzbachtal finden sich zahlreiche Naherholungsgebiete, die es zu schützen gilt. Die Diskussionen um die Waldbohrungen haben dies eindrucksvoll gezeigt. Wenn es nun an andere Gebiete geht, die der Bevölkerung „weggenommen“ werden sollen, sind wir als SPD-Fraktion der Auffassung, dass das Zementwerk im Gegenzug der Bevölkerung auch wieder eines zurückgeben muss.

Die aktuellen Steinbrüche sind noch nicht genügend renaturiert und sollten danach auch wieder der Bevölkerung vollständig zur Verfügung stehen!

Wir bitten Sie im Anschluss, zu den drei Themenkomplexen Lärm, Wasser und neue Abbaugebiete Stellung zu nehmen.

Zum Schluss haben wir noch drei Fragen:

  1. Bei der Vorstellung des Emissionsberichts im Jahr Dezember 2022 haben Sie, Herr Schenk und Herr Heimburg, mitgeteilt, dass Sie an einem Klimakonzept zur Abscheidung von CO2 arbeiten, da das Werk ab 2040 klimaneutral sein muss. Wie ist hier der Sachstand?
  2. Sie haben vor einem Jahr erwähnt, dass eine Wand des Steinbruchs einzubrechen droht. Wie ist hier der Sachstand?
  3. Wie ist der Stand der Verfüllung des alten Steinbruchs? Wie viele m³ bzw. LKW-Ladungen werden hier in welchem Zeitraum noch weiter eingebracht werden?

Werte, die das Werk beim Emissionsbericht 2022 mitgeteilt hat:

Staub: 1 Tonne

Quecksilber: 27 kg

NH3: 7 Tonnen

CO2: 260 Tonnen

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