Geist ist geil

Veröffentlicht am 25.06.2013 in Fraktion

Quelle: http://www.pags-kuelsheim.de/bildergalerie/PAGS-Fotoalbum/images/atsb00007.jpg

„Geist ist geil….“
ein ganz neues Motto, das die Abordnung aus Pfinztal bei ihrem Besuch in der Gemeinschaftsschule in Külsheim live erleben durfte. Mit von der Partie: die SPD-Gemeinderätinnen Dagmar Elsenbusch und Sonja Holatka, die ihre Kollegen und interessierte Bürger über diesen Besuch in der letzten öffentlichen Fraktionssitzung berichteten.

Der Grund für diese Besichtigungstour war die auch in Pfinztal geplante Gemeinschaftsschule, bzw. das Zusammenlegen von Realschule und Grund-/Haupt-/Werkrealschule zu einer Gemeinschaftsschule ab 1. Klasse. Die Vorzüge einer solchen Schule, die mit einem völlig veränderten pädagogischen Konzept arbeitet, waren deutlich zu beobachten: die Schüler arbeiten selbstständiger, sie sind motivierter und somit lernfreudiger, weniger gefrustet durch Misserfolge und somit ausgeglichener. Dies hat Auswirkungen auf das gesamte Schulklima, was deutlich zu spüren war.

Der Lehrstoff wird in Wochenplänen angeboten, die mit Aufgaben verknüpft sind, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums gelöst werden müssen. Innerhalb dieser Frist hat der Schüler freie Hand. Der Lehrstoff wird in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen angeboten, so dass sich jeder Schüler das zu ihm passende Niveau selbst auswählen kann. Dabei geht die Bandbreite vom Förderschüler bis zum Gymnasiasten. Beginn jeglicher Lehreinheit ist ein kurzer „Input“ des neuen Stoffs durch den Lehrer. Dabei wird auf die zur Verfügung stehenden Lernquellen hingewiesen (Lehrbücher, Internet, usw.), auf die Fristen, nach deren Ablauf der Stoff beherrscht werden muss und die dazugehörigen Aufgaben. Nun bestimmt der einzelne Schüler, wie er dieses Thema angehen will: allein an seinem Arbeitscomputer, in Gruppen, mit Hilfe eines „Professors“, also eines besonders guten Schülers, oder - sofern er erhebliche Fragen hat - mit Hilfe eines Lehrers. In seinem Arbeitscomputer findet er parallel dazu Aufgaben mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Die Basisaufgaben müssen von allen gelöst werden. Wer besser ist, macht zusätzlich schwierigere Aufgaben. Die Aufgaben bieten vom Förderniveau bis Gymnasialniveau die ganze Palette. Die Lehrer haben ständig Zugriff auf die Arbeitscomputer, können die Aufgaben kontrollieren, Tipps geben, loben oder auch etwas Druck machen, wenn der Wochenplan nicht eingehalten wird. Die Eltern bekommen 1x pro Woche eine Kopie des Wochenplans mit Kommentar, ob dieser erfüllt wurde oder nicht und müssen diesen bestätigen.

Da die Gemeinschaftsschule – außer in den Grundschulklassen – eine Ganztagsschule ist, werden die Aufgaben in Lernateliers mit individuellen Computerplätzen während der Schulzeit gelöst, so dass die Schüler zuhause davor verschont bleiben. Was nicht heißen soll, dass man Zuhause nicht auch etwas tun kann, wie z.B. Vokabeln lernen, Lektüre lesen, usw. Außerdem werden zahlreiche AGs angeboten, die das Lernen unterbrechen.

Nach Aussage des Rektors besteht der Gewinn für die Schüler in einem entspannteren Miteinander, verbesserter sozialer Kompetenz (viel Teamarbeit, Rücksichtnahme) und vor allem viel weniger Frust (kein Sitzenbleiben, keine schlechten Noten). In den höheren Klassen gibt es dann allerdings Tests, die nach Punkten bewertet werden. Die Punktzahl entscheidet nach der 10. Klasse über den Schulabschluss. Standardschulabschluss ist die mittlere Reife.

Dieses Konzept – so utopisch es für uns klingen mag - funktioniert tatsächlich und – da waren sich beide Gemeinderätinnen in ihrem Fazit einig – es wäre ein riesiger Gewinn für unsere Schüler, Eltern und Lehrer, wenn wir in Pfinztal etwas Vergleichbares schaffen könnten. Laut unseren Rektoren wird nun zuerst ein Konzept erstellt, das dem in Külsheim vergleichbar ist. Im Schuljahr 15/16 soll dann in der 1. und 5. Klasse mit der Gemeinschaftsschule begonnen werden. In jedem Jahr kommt dann eine weitere Klasse dazu bis zur 10. Klasse. Danach – aber das ist noch Zukunftsmusik – soll es für die guten Schüler eine dreijährige gymnasiale Oberstufe geben. Damit wären wir wieder bei G9, womit den etwas schwächeren Gymnasiasten deutlich geholfen wäre. Pfinztal hätte in dem Fall den Vorteil sowohl G8 im Gymnasium und G9 in der Oberstufe der Gemeinschaftsschule anbieten zu können.

Damit es dazu kommt, muss aber zuerst der Gemeinderat im Spätjahr die Gründung einer Gemeinschaftsschule beschließen und offiziell beantragen. Da eine solche Schule zwar vom Kultusministerium deutlich höher als andere Schulen bezuschusst wird, andererseits aber noch sehr viel mehr von der Kommune in die Räume und Ausstattung investiert werden muss, bleibt bis dahin die spannende Frage, ob es im Gemeinderat eine Mehrheit für diese neue Schulformgibt. Die SPD-Fraktion jedenfalls ist vom Konzept der Gemeinschaftsschule überzeugt und wird sich dafür einsetzen.

 
 

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