21.03.2023 | Aus dem Parteileben von SPD Pfinztal

Viel Engagement für die Sozialdemokratie

 

Gleich fünf Genossen durfte der Ortsvereinsvorsitzende Martin Eisengardt zusammen mit dem Kreisvorsitzenden Volker Geisel im Rahmen der Winterfeier für ihre langjährige Treue und Verbundenheit zur Sozialdemokratie mit Ehrenurkunde und Ehrennadel auszeichnen. Auf jeweils 50 Jahre Mitgliedschaft können die Kleinsteinbacher Heinz Arnold, Rüdiger Farr und Reiner Kunzmann zurückblicken. Heinz Arnold setzte sich von 1984 bis 2004 als Ortschaftsrat für die Belange der Bürgerinnen und Bürger im Ort ein. Zudem war er in dieser Zeit auch fünf Jahre als stellvertretender Ortsvorsteher tätig. Mit Rüdiger Farr wurde ein weiteres Urgestein der Kleinsteinbacher SPD geehrt. Auch er brachte sich fortwährend in die Parteiarbeit ein. Reiner Kunzmanns Mitgliedschaft ist geprägt durch besonderes parteipolitisches und ehrenamtliches Engagement. So wirkte er als Gemeinde- und Ortschaftsrat von 1999 bis 2019, stellvertretender Ortsvorsteher von 2009 bis 2019, Beisitzer im Ortsverein und langjährig als Kreisdelegierter. Auch Steffen Holatka, der für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt wurde, war neben seinem langjährigen Engagement bei den Jusos und im Vorstand des Ortsverein fünf Jahre als Gemeinderat von 1999 bis 2004 tätig. Trotz seines Wegzugs ins Fränkische ist er der SPD Pfinztal nach wie vor verbunden. Die Ehrung von Hartmut Steinbach für seine 40-jährige Mitgliedschaft wird aus gesundheitlichen Gründen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden.

 

Foto: SPD

v.l.n.r.: Volker Geisel, Martin Eisengardt, Heinz Arnold, Rüdiger Farr (verhindert: Steffen Holatka, Reiner Kunzmann, Hartmut Steinbach)

 

20.03.2023 | Aktuelles

Gut besuchte Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Walzbachtal

 
Foto: K. Herlan

Die beiden Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Walzbachtal, Ingo Neugart und Silke Meyer, mussten

bei ihrer Begrüßung leider einen der beiden Gäste, Bürgermeister Markus Rupp aus Gondelsheim, aus wichtigen familiären Gründen entschuldigen. Er versprach uns aber, zu einer unserer nächsten Versammlungen zu kommen. Daher freuten wir uns umso mehr, dass der Bürgermeister Walzbachtals, Timur Özcan, unserer Einladung folgte, und die Fragen der Teilnehmer zur aktuellen Kommunalpolitik gerne beantwortete.

Es wurde der Flyer vorgestellt, der in den nächsten Wochen in allen Walzbachtaler Haushalten verteilt wird. Er soll im Hinblick auf die Kommunalwahl im Mai 2024 Lust darauf machen, sich kommunalpolitisch zu engagieren und wird Ansprechpartner nennen. Auch unser neues Roll-Up kam zum ersten Mal zum Einsatz.

Ingo teilte mit, dass wir seit ein paar Wochen neben unserem Facebook-Auftritt auch auf Instagram aktiv sind. Wer Interesse hat, einfach mal reinklicken!

Die Mitglieder wurden animiert, sich bei den Aufgaben, die die nächsten Monate auf den Ortsverein zukommen (Plakate aufhängen, Flyer verteilen, …), aktiv zu beteiligen. Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gerichtet, dass Personen für eine mögliche Kandidatur auf der SPD-Gemeinderatsliste angesprochen werden sollen.

Im Anschluss berichteten die aktuellen Gemeinderäte der SPD-Fraktion - Uwe Volk, Bernd Liebe und Silke Meyer - was Gemeinderäte in den 5 Jahren ihrer Tätigkeit erwartet und welche Chancen sich ihnen eröffnen. Auch wenn das Amt zeitintensiv ist, kann jeder einzelne hier kommunalpolitisch etwas bewegen. Bestimmte Kompetenzen müssen nicht mitgebracht werden, die Gemeindeverwaltung und auch die SPD bieten hier Schulungen an.

Am Ende der Veranstaltung beantworteten die Gemeinderäte und unser Bürgermeister Timur Özcan vielfältige Fragen der Zuhörer, wie zum Beispiel zur Dauer der Falltorbaustelle, Umfahrung der Baustelle, Ordnungsdienst, Sachstand zu den Windrädern und zum Radverkehr.

 

14.03.2023 | Aktuelles

Lust auf Kommunalpolitik?

 

 

12.03.2023 | Aktuelles

Geschwindigkeitsbegrenzung von Wössingen Richtung Jöhlingen

 

Die SPD-Fraktion begrüßt es, dass am Ortsausgang Wössingen in Richtung Jöhlingen nach dem Ortsschild eine Geschwindigkeitsbeschränkung von 50 km/h eingerichtet wurde. Allerdings gilt diese nur bis zur gefährlichen S-Kurve, danach ist wieder eine Geschwindigkeit von 100 km/h zulässig. Ortsunkundige Autofahrer könnten hier in eine unvorhersehbare Situation geraten.

Daher hat die SPD-Fraktion in der Gemeinderatssitzung am 6. März die Verwaltung um Prüfung gebeten, ob die Geschwindigkeitsgegrenzung nicht über die Kurve hinaus weitergeführt werden kann, zumal weil in der Gegenrichtung eine Begrenzung auf 60 km/h vorgeschrieben ist.

 

08.03.2023 | Europa von SPD Pfinztal

Russlands Ideologie - Wie erkenne ich Fake-News?

 

Hintergrundinfos zur russischen Ideologie mit Fragen unserer Pfinztaler Schüler*innen.

Video der Veranstaltung auf Youtube: 

 

05.03.2023 | Aktuelles

Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Walzbachtal

 

Wir laden die Mitglieder und alle interessierten Bürgerinnen und Bürger auf das Herzlichste zu unserer Mitgliederversammlung ein, die
 
am   Freitag, den 17. März 2023
um   19.00 Uhr
in der Gaststätte des FC Victoria Jöhlingen (Jahnstraße 40)

stattfindet.

Ein Jahr vor den Gemeinderatswahlen wollen wir den Mitgliedern der Einwohnerschaft und den Personen, die eine Kandidatur für die Kommunalwahl in Erwägung ziehen, die „aktuellen Herausforderungen der Kommunalpolitik“ aufzeigen.

Wir freuen uns, dass Markus Rupp, der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion und Bürgermeister Gondelsheims, zugesagt hat, das Thema insbesondere im Hinblick auf die Migrationsproblematik und deren Finanzierung zu beleuchten.

Auch Timur Özcan, der Walzbachtaler Bürgermeister, wird den Anwesenden erläutern, was Gemeinderäte in den 5 Jahren ihrer Tätigkeit erwartet und welche Chancen sich ihnen eröffnen, kommunalpolitisch etwas zu bewegen.

Zum Abschluß werden die anwesenden SPD-Gemeinderäte aus ihren Erfahrungen berichten (Zeitaufwand für das kommunale Ehrenamt, notwendige Kompetenzen, …) und für Fragen gerne zur Verfügung stehen.

Wir freuen uns auf Euer / Ihr Kommen und auf eine gute Diskussionsrunde.

 

14.02.2023 | Allgemein

Haushaltsrede 2023 der SPD-Fraktion

 

Auszug aus der Haushaltsrede der SPD-Gemeinderatsfraktion

Liebe Einwohnerinnen und Einwohner,

die wesentliche Punkte der Haushaltsrede möchten wir Ihnen hier vorstellen.

Kurz in Stichpunkten die großen Maßnahmen, die für dieses Jahr geplant sind:

  • Herstellung von Räumlichkeiten für eine Außengruppe im Kindergarten Moby Dick
  • Kreisel beim Falltor, wichtig für die Sicherheit gerade der Fußgänger, besonders auch der Schüler, die zur Bahnhaltestelle gehen. Hierzu wird die Gemeinde erhebliche Zuschüsse erhalten.
  • Auch aus Gründen der Sicherheit wird der Gehweg zwischen TV Wössingen und Bauhof dieses Jahr hergestellt.
  • In Kooperation mit der Gemeinde Königsbach-Stein wird dieses Jahr ein Freizeitradweg nach Königsbach ausgeschildert.

Für unsere Fraktion ist auch der Umzug der Verwaltungsstelle Jöhlingen prioritär zu behandeln. Auch in Zeiten der Digitalisierung ist es gerade für ältere, mobilitätseingeschränkte Personen notwendig, barrierefrei die Verwaltungsstelle aufzusuchen.

In den nächsten Jahren muss dringend der Kindergarten Oberlinhaus saniert und erweitert werden. Hierfür werden einige Millionen benötigt. Wir werden wir uns dafür einsetzen, dass auch die evangelische Kirche einen angemessenen Anteil zu der Sanierung und Erweiterung des Oberlinhauses beiträgt.

Ab 2024 müssen auch dringend Maßnahmen beim Feuerwehrhaus Jöhlingen passieren! Auch hierfür muss ein siebenstelliger Betrag in die Hand genommen werden. 

In Wössingen auf dem Festplatz soll unserer Meinung nach Wohnungsbau entstehen. Wir haben da die einmalige Chance, auf einer bereits versiegelten Fläche ohne Eingriff in unberührte Natur, mitten im Ort auf einem gemeindeeigenen Grundstück Wohnungen erstellen zu können. 

Die vollständige Haushaltsrede der SPD-Fraktion zum Gemeindehaushalt 2021 können Sie hier nachlesen.

 

05.02.2023 | Kreistagsfraktion von SPD Karlsruhe-Land

Haushaltsrede 2023

 

Bürgermeister und Fraktionsvorsitzender Markus Rupp am 26.01.2023 in Oberhausen-Rheinhausen

Sehr geehrter Herr Landrat, liebe Kolleginnen und Kollegen,

„trau keinem über 30“ lautete ein geflügeltes Wort der 68er Bewegung! Nein, liebe Kolleginnen und Kollegen (lKuK) Sie brauchen jetzt nicht verlegen zur Seite zu schauen. Niemand von uns ist hier unter 30 (eigentlich traurig). Aber ich dachte jetzt ehrlicherweise auch weniger an Sie als vielmehr an den Landkreis Karlsruhe, der 2023 sein 50tes Wiegenfest feiert.

Um die Frage beantworten zu können, ob man dem Landkreis trauen, vertrauen kann, brauchen wir den Blick nicht allzu weit zurück zu richten. Wie Sie, Herr Landrat mit Ihrem „Krisenmanager“, Herrn ELB Bühler, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern inklusive der Beschäftigten unserer Kliniken, die multiplen Krisen - beginnend mit der ersten Flüchtlingswelle von 2015, über Corona bis jetzt zum Krieg in der Ukraine und seinen mannigfaltigen Folgen - bewältigt haben, das war und ist aller Ehren wert!

Das schafft Vertrauen in unseren Landkreis. Das schafft Vertrauen bei der Bevölkerung. Das schafft Vertrauen im und in den Kreistag.

Nicht vergessen dürfen wir, dass man zur Bewältigung jeder dieser Krisen auch unsere 32 Städte und Gemeinden brauchte.

Manchmal braucht es aber auch eines Korrektivs. Korrektiv zu sein, wo notwendig, das ist der Anspruch unserer Fraktion – und zwar nicht nur bei Haushaltsreden. Korrektiv waren und sind wir immer wieder bei den Finanzen. Gerade um die Kreisumlage, Herr Landrat, haben wir in der Vergangenheit schon mal heftig gestritten.

Nicht so beim Haushalt 2023: Das Beibehalten des Kreisumlagehebesatzes von 27,5 Punkte ist vernünftig und angemessen, um einerseits unsere Aufgaben als Landkreis zu erfüllen und andererseits unsere Städte und Gemeinden nicht zu überfordern, die sich ja ebenfalls im Spagat zwischen Krisenmanagement und finanzieller Leistungsfähigkeit befinden.

Diesmal mussten wir auf diesem Feld zum Glück nicht als Korrektiv intervenieren. Das kann zwei Gründe haben:
1. Wenn die Verwaltung die Kreisumlage 2023 nicht erhöhen möchte, kann ich das politisch und mit Blick, Herr Landrat, auf das, was Mitte dieses Jahres für Sie ansteht sowie auch bei der derzeitigen Diskussion um das neue Landratsamt sehr gut nachvollziehen.
2. Lieber wäre uns als SPD aber der zweite mögliche Grund. Nämlich, dass Sie, Herr Landrat von der SPD-Fraktion „gelernt“ haben, finanziell problematische Zeiten nicht reflexartig auf die Kreisumlage umzulegen. Wenn dem so sein sollte, dann dürfen Sie das als Pluspunkt in Ihrem Bewerbungsschreiben für eine weitere Amtszeit an unsere Fraktion aufnehmen.

LKuK, wenn man 2023 also nicht am Hebesatz dreht, dann muss man an zwei anderen Stellschrauben ansetzen und das hat die Verwaltung im Haushalt getan: Der Ergebnishaushalt verschlechtert sich ja erneut.Der Mindestzahlungsmittelüberschuss rutscht weiter ins Minus – auf nun -3,9 Mio. Euro.

Um trotzdem investieren zu können, muss man folgerichtig…
1. Die Liquidität abschmelzen. Die muss man jedoch erst haben. Mit 56,7 Mio. Euro haben wir sie. Auch weil wir die Liquidität u.a. aus Mitteln der Kreisumlage angefüttert haben. 25 Mio. Euro entnehmen wir allein 2023.
2. Die Verschuldung erhöhen: Wir springen von 77 Mio. Euro Schulden Ende 2022 auf nunmehr 122 Mio. Euro im Plan.

Deutlich schmerzhafter, lKuK, Herr Landrat, wird es dann jedoch ab dem Haushaltsjahr 2024: Denken wir bei allen weiteren Diskussionen daran: „1 Punkt Kreisumlage“ sind round about 7 Mio. Euro! Und für 2024 ist eine Kreisumlageerhöhung von 4,5 Punkten eingeplant! 4,5 Punkte auf der heutigen Berechnungsgrundlage, lKuK, bedeuten z.B. für Philippsburg 801.638 Euro weniger im Jahr / bedeuten für Waldbronn 964.939 Euro weniger im Jahr / bedeuten für Östringen 869.048 Euro weniger im Jahr / bedeuten für Oberderdingen 765.012 Euro weniger im Jahr. Bevor es jetzt dem einen oder anderen schwindelig wird, höre ich auf, mit dem Aufzählen. Aber im Ernst, das sind enorme Summen. Summen, die am Ende den Städten und Gemeinden fehlen, um wichtige Aufgaben für ihre Bürgerinnen und Bürger zu erledigen.

Und: Von 2023 bis 2026 soll sich die Liquidität nochmals quasi halbieren – von 31,3 auf 16 Mio. Euro. Die Verschuldung wird bis 2026 auf 390 Mio. Euro ansteigen. Bei 100 Mio. stand in der Vergangenheit schon manchem Kollegen der Angstschweiß auf der Stirn - stimmt‘s Günther Johs?

Bei diesen doch astronomischen Zahlen der Zukunft – höhere Kreisumlage, hohe Verschuldung, sinkende Liquidität - müssen wir alle Investitionen auf den Prüfstand stellen. Ausnahme unsere Bildungseinrichtungen. Die sind für uns als SPD die rote Linie.

LKuK, sollte bei den finanziellen Risiken der Folgejahre, bei der verrückten Welt noch Weiteres aus dem Lot laufen, ich denke z.B.:
- an Kostensteigerungen beim ÖPNV,
- an noch höhere Sozialausgaben,
- an weiter steigende Kreditzinsen und
- an einen wiedereinsetzenden Kapitaldienst bei den Kliniken samt höheren Defizitausgleich.
…dann bliebe nur das Drehen am Hebesatz der Kreisumlage und zwar um so viele Raster nach oben, wie wir Sie gar nicht kennen möchten. Und das, lKuK, würde die 32 Städte und Gemeinden des Landkreises investiv wie konsumtiv nachhaltig trockenlegen.

Wir bewegen uns also in äußerst schwierigem Fahrwasser mit unseren Finanzen. Ich hatte es jüngst einmal so ausgedrückt: Die Zeit vor Februar 2022 war „Bodensee“, nun sind wir auf dem „rauen Atlantik“ unterwegs.

Sehr geehrter Herr Landrat, lKuK, die Schelte auf Bund und Land ist ja momentan „en vogue“. Wir haben das von Ihnen, Herr Landrat bei der Haushaltseinbringung, wir haben das eben bei den Vorrednern gehört. Und in der Tat belasten uns Bund und Land mit ständig neuen Aufgaben und Finanzierungsverpflichtungen. „Wie wäre es mit Bürokratieabbau, Herr Ministerpräsident?“, fragte die Südwestpresse am 10. November 2022. Die Antwort war typisch Kretschmann-Style: „Bürokratie, da falle ich alle 14 Tage vom Glauben ab“. Klingt gut, seine Konsequenz leider weniger:
„Bürokratieabbau, ich weiß auch noch nicht wie“. Herr Kretschmann, das Aufgabenbuch der Landkreise, Städte und Gemeinden hat schon jetzt keine weiße Seite mehr!

Und das alles in einer Zeit, in der die Babyboomer in den Ruhestand gehen, jährlich 300.000 mehr Menschen den Arbeitsmarkt verlassen als hinzukommen. Wir werden künftig auch in den Landratsämtern „lost places“ haben. Schlicht, weil es an Personal fehlt!

Was hilft? Eine klare politische Priorisierung. Und künftig nur noch durchfinanzierte Aufgaben hinunterzudelegieren!

Damit bin ich wieder beim Korrektiv SPD-Kreistagsfraktion: Ich habe eben die Vakanzen in den Amtsstuben angesprochen. Der Fachkräftemangel trifft auch unsere Wirtschaft. Also brauchen wir Einwanderung in unser Land. Aber kaum, lKuK von der CDU-Fraktion, kaum stellt die Ampel-Regierung Ideen für eine Zuwanderungsreform vor, mahnt Friedrich Merz, ihr Chef, an, konsequenter abzuschieben. Man kann auch mit der Wahrheit die Wahrheit verzerren!

Doch zurück auf die Ebene des Landkreises. Was können wir dort gegen den Fachkräftemangel tun? Bildung, Bildung und nochmals Bildung! Ich habe es vorhin als unsere rote Linie bezeichnet. Für die SPD-Fraktion sind nur unsere Bildungseinrichtungen über jegliche Einspardiskussion erhaben. Egal ob in Ettlingen, Bruchsal oder Bretten. Bildung, lKuK, ist der einzige Rohstoff, den wir selbst schöpfen. Erweiterung, Modernisierung, Sanierung, Digitalisierung, gute Ausstattung unserer Schulen sind wichtiger als alles andere. Dazu, liebe Inge Ganter, gehört natürlich auch eine adäquate Förderung der Schulsozialarbeit. Nach dem jüngsten Beschluss des VA aber leider nur an allen weiterführenden Schulen.

Wissen Sie, LKuK, Herr Landrat, was noch ein gutes Rezept gegen den Fachkräftemangel ist? Bezahlbarer Wohnraum! Bezahlbarer Wohnraum, der auch vielen unserer Landkreiseinwohner in Zeiten der explodierenden Energiepreise und galoppierenden Inflation guttun würde. Die Problemerkenntnis und Problemkommunikation sind bei den Fraktionen hier zwar vorhanden. Aber leider nicht die gleichen Schlussfolgerungen. Wenn wir uns schon die Mühe machen im März in Pforzheim das Holzbauprojekt „Carl“ zu besichtigen, dann könnten wir doch auch mal locker nach Ludwigsburg fahren, um dort das neue innovative Modell der Bürgerbau-Genossenschaft unter Führung des dortigen Landkreises anzuschauen. Bezahlbarer Wohnraum ist Sozialpolitik.

Und gute Sozialpolitik heißt für uns als SPD, alle Menschen im Blick zu haben, ihnen ein ordentliches Leben mit Perspektiven zu ermöglichen. Momentan fürchten viele Menschen aber die Kälte des Winters, die Rechnung ihres Energieversorgers und den sozialen Abstieg. Darauf heißt unsere Antwort in Anlehnung an eine Fußballhymne: „You’ll never walk alone“

Deshalb Herr Landrat, ja, nicht jedes gut gemeinte Gesetz ist gut gemacht. Siehe das BTHG. Und ja, Herr Landrat, auf der Kreisebene werden die Weiterentwicklung von Hartz IV zum Bürgergeld und die Ausweitung des Personenkreises für das Wohngeld einen zusätzlichen Arbeitsaufwand verursachen. Aber Herr Landrat, lKuK, vergessen wir nicht: Für die bedürftigen Teile unserer Bevölkerung stellen diese Reformen eine echte Verbesserung dar.

Gestatten Sie mir noch einen kleinen Exkurs: Wir hören von den Ehrenamtlichen in den „Tafeln“, dass die Zahl der Kunden seit Beginn des russischen Angriffskriegs um mehr als 50 Prozent gestiegen ist. Inzwischen mussten Tafeln dazu übergehen, ihre Öffnungszeiten zu begrenzen, nur noch eingeschränkte Einkäufe zuzulassen oder gar einen Aufnahmestopp auszusprechen. Das hat in unserer Fraktion den Gedanken reifen lassen, ob wir nicht in dieser Situation, den Tafeln in unserem Landkreis einmalig finanziell unter die Arme greifen könnten. Das Ob und Wie sollte u.E. im Jugendhilfe- und Sozialausschuss diskutiert werden.

Sehr geehrter Herr Landrat, lKuK, irgendwo zwischen 108 und 588 liegt 365. Will heißen, zwischen dem temporären 9 Euro-Ticket und dem jetzt kommenden 49 Euro-Monatsticket lag das von uns schon lange geforderte 365 Euro-Jahres-Ticket. Das 9-Euro-Ticket war ein Knaller, der die Hypothesen der Verkehrssachverständigen über den Haufen geworfen hat. Wir als SPD-Fraktion lagen aber richtig. Der Preis spielt also doch eine entscheidende Rolle. Wir wären auch hier gerne Korrektiv gewesen, aber ohne Mehrheit im Kreistag…?

Für einen guten ÖPNV sehen wir als SPD neben der Bezahlbarkeit 4 weitere Kriterien:
1. Qualität
2. Verlässlichkeit
3. Enge Taktung
4. Barrierefreiheit

Zur Qualität gehört für uns die Reaktivierung von Schienenstrecken. Zur Qualität gehört für uns die Einschleifung der S31/S32 in die Karlsruher Innenstadt. Hier müssen wir darauf achten, dass die Fahrt zum Hauptbahnhof Karlsruhe für Pendler aber weiterhin attraktiv bleibt. Eine erneute Fahrgastbefragung ist zwingend notwendig. Zur Qualität gehört für uns der zweigleisige Ausbau der S4.
Die Verlässlichkeit ist leider nach wie vor ein Problem: Gerade bei den Schülerverkehren möchten wir nochmals anregen, dass für Eltern eine transparente Hotline eingerichtet werden muss. Und die ärgerlichen Verschlechterungen im Bereich Bauerbach/Bretten/Walzbachtal zeigen, im Vorfeld muss besser recherchiert werden.

Wir haben mit diesen 5 Kriterien die Verkehrswende mit der notwendigen Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 im Blick. Für uns als SPD steht außer Frage:
- Klimafreundliche Mobilität kann nur mit einem funktionierenden ÖPNV gelingen.
- Und günstiger ÖPNV fördert soziale Teilhabe.

LKuK, der ÖPNV ist immer auch in Verbindung mit anderen Konzepten zu sehen - z.B. dem Radwegenetz oder den Kreisstraßen. Wir freuen uns in diesem Zusammenhang, dass inzwischen wieder ein Radverkehrsmanager für uns tätig ist. Er muss nun entsprechend unserem Antrag klare, sichtbare Zeichen für die ökologische Verkehrswende setzen.

Dieser Sommer hat uns einmal mehr verdeutlicht, dass der Klimawandel und die Biodiversität hohe Anstrengungen von uns fordern. Das Anlegen von Blühstreifen zumindest an Kreisstraßen gehört für uns dazu. Ebenso der Aufbau eines regionalen Wärmeverbundes Geothermie. Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld, um zukünftig energieunabhängiger agieren zu können, ist das Thema Wasserstoff, der Energieträger der Zukunft. Auch dafür müssen wir Leitungsnetze ausbauen und die Förderung von intelligenten Netzen und Speichertechnologien erhöhen.

LKuK, fühlt sich der Etat 2023 noch einigermaßen lauwarm an, so wird es im nächsten Jahr finanziell kälter. Deutlich kälter durch die globalen Krisen und den Neubau des Landratsamts. Die dann kräftig steigende Kreisumlage wird in den Städten und Gemeinden zu Frostbeulen führen. Sie erinnern sich an meine Beispiele von vorhin.

Unsere inzwischen kritische Position zum Neubau des Landratsamts in der Beiertheimer Allee haben wir bereits im Oktober 2022 publik gemacht. Die Ampel ist für unsere Fraktion auf Gelb gesprungen, denn die noch goldenen Rahmenbedingungen beim von uns mitgetragenen Beschluss zum Neubau in der Beiertheimer Allee haben sich seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine fundamental verändert. Der Glanz ist weg.

LKuK der anderen Fraktionen: Sie können jetzt sagen, der Zug rollt, er lässt sich nicht mehr aufhalten. Die SPD-Fraktion hat aber nicht vor mit dem Kopf durch die Bahnhofswand zu fahren. Die ersten Steine der Wand sind schon herausgefallen. Unverschuldet zwar, aber herausgefallen. Statt 4 Mio. Euro Zinsbelastung müssen wir nun 8-9 Mio. im Jahr schultern. Und das Projekt, das unseren Kreishaushalt 50 Jahre mitprägen wird, ist noch nicht einmal gänzlich durchfinanziert. Unkalkulierbare Risiken machen die Lage also extrem volatil.

Können Sie noch höhere Baukosten als die prognostizierten 390 Mio. Euro ausschließen? Nein! Und ja, das hätten wir auch vor der Veränderung der Rahmenbedingungen nicht können. Nur haben wir jetzt gegenüber den Vorjahren einfach keinen finanziellen Puffer mehr. Es steht zu befürchten, dass die Belastung für den Kreishaushalt durch das Bauprojekt zu groß wird. Der Kreistag und die Verwaltung sind es den Bürgern, den Steuerzahlern im Landkreis Karlsruhe deshalb schuldig, vor einem Baubeschluss Alternativen mit geringeren finanziellen Risiken für den Kreishaushalt sorgfältig in Betracht zu ziehen.

Deshalb fordern wir:
- Die Verwaltung muss nicht nur in der Stadt Karlsruhe, sondern v.a. auch in den Großen Kreisstädten – z.B. in Bruchsal, Ettlingen und Bretten - nach geeigneten Grundstücken für den Neubau eines funktionalen Verwaltungsgebäudes suchen.
- Ein Verwaltungsgebäude, in dem das ursprünglich für die Unterbringung der Kreisverwaltung geforderte Raumprogramm realisiert werden kann.
- In einem solchen Szenario könnte das Grundstück in der Beiertheimer Allee samt Planung für den Gebäudeentwurf als Gegenfinanzierung an Investoren verkauft werden.

LkuK, der SPD geht es nicht um einen Planungsstopp. Der SPD geht es nicht um Kritik an der Verwaltung, sondern um die Eröffnung von Handlungsspielräumen für den Kreistag. Die SPD-Fraktion wird sich bis zur Vorlage der geforderten Prüfergebnisse im Frühjahr bei der weiteren Diskussion um den Neubau enthalten, um nicht der schleichenden Schaffung von Tatsachen den Boden zu bereiten. LKuK, der Neubau des Dienstgebäudes am Standort Beiertheimer Allee ist kein Selbstzweck und er ist schon gar nicht alternativlos – auch nicht zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt!

Ich komme zum Schluss. Um das Testat in diesem Gremium als Haushaltsredner zu erhalten, muss man die Haushaltsrede bekanntlich mit einem Zitat schließen. Und wie es für einen Sozialdemokraten gehört, tue ich das mit einem Sozialdemokraten. Von denen stammen schließlich die klügsten Sätze:

Willy Brandt sagte einmal: „Unsere Zeit steckt, wie kaum eine andere zuvor, voller Möglichkeiten – zum Guten und Bösen. Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, dass jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.“

Wir stimmen dem Haushalt 2023 inklusive der Punkte 5 – 6 zu. Für die mittelfristige Finanzplanung geben wir jedoch unsere Bedenken ausdrücklich zu Protokoll. Und wir danken Ihnen, Herr Landrat, Herrn Finanzdezernent Watteroth sowie der gesamten Verwaltung für die stets gute Zusammenarbeit.

 

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Nachrichten

13.03.2023 19:00
Bundeshaushalt: Lindner verschiebt Vorlage der Etat-Eckwerte
Die Verschiebung bei den Haushaltsverhandlungen ist nicht ungewöhnlich. Es zeichnet sich ab: Die Aufstellung des Bundeshaushalts 2024 wird eine Herausforderung. „Dass es im Rahmen der Haushaltsaufstellung zu Verschiebungen kommt, ist nicht ungewöhnlich. Unbestritten wird die Aufstellung des Bundeshaushalts 2024 eine Herausforderung. Es ist gut, dass sich die Regierung dafür die nötige Zeit nimmt. Am Ende… Bundeshaushalt: Lindner verschiebt Vorlage der Etat-Eckwerte weiterlesen
 

09.03.2023 20:41
FÜR EINE NEUE OSTPOLITIK
SPD-Chef Lars Klingbeil macht sich als Konsequenz aus Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine für eine neue Partnerschaftspolitik mit Ost- und Mitteleuropa stark. Lars Klingbeil legte bei einer „Zeitenwende-Konferenz“ in Warschau einen Fünf-Punkte-Plan zu einer neuen Ostpolitik der Sozialdemokratie in Europa vor. „Wir haben in den letzten Jahren Fehler im Umgang mit Russland gemacht und die… FÜR EINE NEUE OSTPOLITIK weiterlesen
 

08.03.2023 00:38
GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE. FÜR DICH.
Equal Pay Day, Internationaler Frauen*tag, jeder Tag:Die SPD macht sich stark für Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter. Denn wir wollen eine Gesellschaft, in der sich die Menschen mit Respekt begegnen. Es geht nicht um Applaus in Krisenzeiten, es geht um Zusammenhalt zu jeder Zeit. Es geht um sichere Jobs und gute Arbeitsbedingungen, um gerechte… GLEICHE CHANCEN FÜR ALLE. FÜR DICH. weiterlesen
 

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